Öffentlicher Workshop
10. und 11. Oktober 2024 in Stuttgart
Seit etwa drei Jahrzehnten hat sich – eingebunden in die internationale Ausformung der Construction History – im deutschsprachigen Raum die Bautechnikgeschichte als eigenständige Disziplin neben der Technikgeschichte etabliert. Zu einem Austausch zwischen den beiden Schwester-Disziplinen kam es bislang jedoch kaum. Die Akteure forschen und lehren in weitgehend getrennten Welten. Wissenschaftliche Kontakte, gemeinsame Tagungen oder gar Projekte bilden seltene Ausnahmen. Ihren sichtbaren Ausdruck fand die Trennung der Scientific Communites nicht zuletzt auf der Ebene der Fachgesellschaften mit der Gründung der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte (GBTG) im Jahr 2013, unabhängig von und ohne Beteiligung der bereits 1991 etablierten Gesellschaft für Technikgeschichte (GTG).
Tatsächlich unterscheiden sich die beiden Disziplinen in Erkenntnisinteresse, Themen und Methoden. Gerade im deutschsprachigen Raum ist die Bautechnikgeschichte geprägt durch ihre Herkunft aus der Bau- und Architekturgeschichte, noch heute sind die Übergänge fließend. Im Mittelpunkt der Forschung steht primär die historische Entwicklung des besonderen Neuen – seien es neue Konstruktionsweisen, herausragende Pionierbauten, treibende Persönlichkeiten oder auch Firmen und Institutionen.
Gegenüber der Baugeschichte liegen die eigenständigen Akzente in der Fokussierung auf die technischen Aspekte des Bauens und die Genese ingenieurwissenschaftlicher Theoriebildung: Bautechnikgeschichte ist auch Wissenschaftsgeschichte. Deren selbstverständliche Einbindung, der deutliche Objektbezug und die Ausrichtung auf die Historische Bauforschung als in Jahrzehnten gereifte Methode der Objektuntersuchung markieren andererseits Eigenheiten gegenüber der Technikgeschichte.
Diese entstand als institutionalisierte Wissenschaft Anfang des 20. Jahrhunderts zwar in einem ingenieurwissenschaftlichen Kontext, entwickelte sich seit den 1970er Jahren aber zu einer genuin historischen, seit gut zwei Jahrzehnten zunehmend kulturwissenschaftlich orientierten Disziplin. Die moderne Technikgeschichte beschäftigt sich mit den historischen Hintergründen und Folgen von Technikgenese- und Technisierungsprozessen, sie erforscht technische Handlungen von Akteurinnen und Akteuren mitsamt der dafür benötigten Wissensformen. Lag auch ihr thematischer Fokus lange Zeit auf Innovativität und Wandel, so gewannen in jüngerer Zeit zudem Fragen nach der Beständigkeit des Alten, nach kulturellen Ungleichzeitigkeiten oder innovatorischem Scheitern an Relevanz. Die technikhistorische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Altem zu Neuen, von Beharrung und Innovation reicht bis zu einem steigenden Interesse für vergangene Technikvisionen und für die Geschichte von Zukunftsvorstellungen.
Jenseits des Trennenden lassen sich die unterschiedlichen Akzentsetzungen aber auch und vor allem als Bereicherung verstehen: Es gibt viel voneinander zu lernen. In diesem Sinne führt der Stuttgarter Workshop Akteure beider Schwesterdisziplinen zusammen. In vier Panels werden zentrale Begrifflichkeiten zunächst in Referaten aus beiden Perspektiven reflektiert; die letzte halbe Stunde jeder Sitzung ist der Diskussion vorbehalten.
Programmübersicht
Weitere Veranstaltung, Workshop
WORKSHOP ZUR CHANCENGLEICHHEIT IM SPP 2255 – “FRAUEN IN DER WISSENSCHAFT”
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 29. August 2023
Bamberg
In Bamberg trafen sich Bearbeiterinnen des SPP 2255 für einen zweitägigen Workshop zur übergeordneten Thematik der Chancengleichheit in der Wissenschaft unter der Leitung von Prof. Heather Hofmeister geleitet.
Workshop Teilprojekte C3, C4, D1 und D2 – Hallen mit Stahltragwerken vor Ort: Erfurt
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 28. Oktober 2022
Erfurt
Zum Workshop „Hallen mit Stahltragwerken vor Ort – Erfurt“ trafen sich am 27.07.2022 Teilnehmende der Projekte Massenphänomen Gewerbehalle (C3), Stahl- und Metalleichtbau in der DDR (C4), Denkmal Raumfachwerk (D1) und Reallabor Cottbus – Bauweisenentwicklung in der DDR (D2) in der Stadt Erfurt.
Als Experte für den Umgang mit DDR-Bauwerken und Diskussionspartner stand den Teilnehmenden Dipl.-Ing. Volker Mund, Geschäftsführer und Bauingenieur des Ingenieurbüros Bauen GmbH, zur Verfügung.
Workshop Teilprojekte C2, C3, C4 und E4 – 3D-Digitialisierung. Grenzen der 3D Erfassung und Digitalisierung von komplexen Modellen
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 9. Oktober 2023
München
Der Workshop befasst sich mit den aktuellen Grenzen der 3D Erfassung und Digitalisierung von besonders komplexen und filigranen Objekten. Anlass ist die Herausforderung bei der Digitalisierung eines historischen Drahtseilmodells für die Olympiadachlandschaft in München. An diesem Modell zeigen sich exemplarisch Schwierigkeiten und Grenzen der digitalen Erfassung und Darstellung. Der projektübergreifende Austausch soll neue Möglichkeiten und Ansätze zur Digitalisierung dieser herausfordernden Objekte aufzeigen.
Workshop Teilprojekte B2, C2 und D2 – “Netzwerk-Theorien”
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 15. Juli 2022
München
Am 25. November 2022 fand an der TU München ein eintägiger Workshop statt, der eine Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie und die Grenzen ihrer Anwendbarkeit in der bautechnikgeschichtlichen Netzwerkforschung zum Thema hatte. Er stand allen SPP-Mitgliedern offen und wurde von den Teilprojekten Brett- und Bohlenbinder (D2), Historische Betoninstandsetzungen (B2) und Messmodelle im Ingenieurbauwesen (C2) gemeinsam organisiert.
Workshop Teilprojekt C2 – “Modelle im Ingenieurbau”
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 10. Januar 2022
Workshop Teilprojekt C1 – “Normen, Maße, Prozesse”
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 29. September 2022
Das Teilprojekt C1 veranstaltet einmal im Jahr Werkstattgespräche der Reihe “Der unvollendete Prozess als denkmalpflegerische Herausforderung. Das Experiment Fertighaus” zu Themen, die sich aus der aktuellen Recherche ergeben. Im Zentrum des Auftakt-Workshops stand die Betrachtung, wie sich Hersteller von Fertighäusern – darunter die genannten Stahlunternehmen – Normen im Bauwesen genähert haben. Geladen waren hierzu Forscher*innen, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit dem Thema Normierung und Standardisierung im Bauen beschäftigen sowie Beteiligte aus der Praxis.
Workshop Teilprojekt C1 – “NETZWERKE DES WISSENS”
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 29. September 2022
Bochum
Das Teilprojekt C1 veranstaltet einmal im Jahr Werkstattgespräche der Reihe “Der unvollendete Prozess als denkmalpflegerische Herausforderung. Das Experiment Fertighaus” zu Themen, die sich aus der aktuellen Recherche ergeben. Im Zentrum des zweiten Workshops standen die Netzwerke, die zeitgenössisch zur Realisierung der Gebäude aufgebaut wurden. Geladen waren hierzu Kolleg*innen aus der Technik- sowie Bautechnikgeschichte, Denkmalpflege, der historischen Bauforschung, Architekturgeschichte und dem Bauingenieurwesen sowie der Geographie/den Geowissenschaften und des Geomonitorings.
Workshop der Teilprojekte C3, C4, D1, D2 und E1 – Typisierte Tragwerke der DDR als historische Quellen der Ingenieurbaukunst
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 10. Oktober 2022
Weimar
Die DDR hat auf der Grundlage von standardisierten Bauelementen hochgradig typisierte Tragwerke hervorgebracht, die wiederum in Typenbauten kombiniert wurden. Im Rahmen des Workshops steht das Phänomen der staatlich angeleiteten Bautypisierung auf ostdeutschem Gebiet im Mittelpunkt, wobei zur Kontextualisierung auch eine Betrachtung des westdeutschen Typenbaus erfolgt. Neben einem Einblick in Materialien, Konstruktionen und Entstehungsmechanismen wird abseits der klassischen Architektur- und Städtebaugeschichte die konstruktive Seite des Bauens in der DDR thematisiert und ihre Erhaltungswürdigkeit diskutiert.
Der Workshop findet vom 29.-31. 3. 2023 an der Bauhaus-Universität Weimar statt. Eine eintägige Exkursion am 31. 3. erkundet ausgewählte Typenbauten zwischen Weimar und Gera.
Workshop Cluster D – „Leichte Dachtragwerke der Hochmoderne“
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 5. August 2021
Weimar – Bad Blankenburg – Erfurt
In Weimar trafen sich die Mitglieder der im Cluster D verbundenen Teilprojekte DENKRAUM (D1) und Brett- und Bohlenbinder (D2) zu einem zweitägigen Workshop an der Bauhaus-Universität. In Vorträgen und Diskussionen wurden gemeinsame Fragen und Themen der beiden Teilprojekte herausgearbeitet, gerade auch im Hinblick auf das aktuelle SPP-Jahresthema Bauen am Limit. Außerdem wurden Exkursionen zu interessanten Dachtragwerken der Hochmoderne in Weimar und Umgebung unternommen.
WORKSHOP CLUSTER C – “BAUEN AM LIMIT”
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 7. Januar 2022
Braunschweig
Am 09. September 2021 luden das Institut für Bauwerkserhaltung und Tragwerk sowie das Institut für Stahlbau an der TU Braunschweig das Cluster C zu einem eintägigen Workshop ein. Dabei waren alle Teilprojekten, Innovationssystem der Stahlindustrie (C1), Messmodelle im Ingenieurbauwesen (C2), Massenphänomen Gewerbehallen (C3) und Stahl- und Metallleichtbau in der DDR (C4), vertreten. Zudem nahm Antonia Zöllner M.Sc. mit ihrem assoziierten Projekt Obertägige Bauwerke des Rammelsbergs teil.