Werner Lorenz hält Keynote auf „Footbridge_2025“ in Chur (CH)

Unter dem Titel „Shifting values – repair and reuse“ thematisierte der Koordinator des SPP 2255 Hintergründe und Leitlinien dieses für die Arbeit des SPP 2255 zentralen Wertewandels.

Die Reihe der Footbridge-Conferences hat sich als internationales Forum zu neuesten Entwicklungen im Bau von Fußgängerbrücken etabliert. Ingenieure und Architekten aus aller Welt kommen hier zusammen, um sich über dieses für innovative Ansätze besonders offene Teilgebiet des Bauens auszutauschen. Zur diesjährigen Konferenz im schweizerischen Chur war Werner Lorenz zu einer Keynote eingeladen. Unter dem Titel „Shifting values – repair and reuse“ thematisierte er Hintergründe und Leitlinien des Ansatzes, dem auch im SPP 2255 zentrale Bedeutung zukommt – Erhalten und Weiterbauen statt Rück- und neu Bauen.

Nach Berlin (2019) und Madrid (2022) war nun das schweizerische Chur Ausrichtungsort der Footbridge_2025. Die Vergabe war unter anderem durch die hohe Dichte an beeindruckenden, historischen wie neuen Brückenbauten im umgebenden Kanton Graubünden begründet, vor allem aber auch dadurch, dass hier mit Jürg Conzett einer der weltweit prominentesten Brückenbauer angesiedelt ist, lehrt – und vor allem baut. Weit über 200 Teilnehmer verfolgten vom 3. bis 5. September die Vorträge und Präsentationen, die die gesamte Bandbreite unterschiedlicher Aspekte des Baus von Fußgängerbrücken thematisierten. Den Abschluss bildete am 6. September eine hervorragend organisierte Exkursion zu herausragenden Brückenbauten in der Umgebung, die teilweise als Meilensteine in die Geschichte der Bautechnik eingegangen sind.

In seiner Keynote lenkte Werner Lorenz den Blick auf ein für das SPP 2255 inzwischen selbstverständliches, für den Bau von Fußgängerbrücken hingegen noch eher randständiges Thema – das Erhalten und Weiterbauen bestehender (Brücken-)Bauten als Alternative zu deren vorschnellem Abriss und Ersatz. Mit Bezug auf die diesjährige Architektur-Biennale in Venedig wies er eingangs darauf hin, dass derartige Konzepte im Bauwesen allgemein inzwischen höchste Priorität genießen, im Brückenbau jedoch bislang nur eine marginale Rolle spielen. Nicht zuletzt aus historischer Sicht ist dies unverständlich: Reparatur und Instandsetzung waren über Jahrtausende weit verbreitete Praxis, erst mit der späten Hochmoderne setzte sich die Vorstellung von der grundsätzlichen Überlegenheit eines Neubaus (im Vergleich zur Entwicklung des Bestandes) durch. Im zweiten Teil der Keynote entwickelte Werner Lorenz anschließend einige zentrale Leitlinien für ein grundsätzlich neues, der Wahrung des Bestehenden immer stärker verpflichteten Bauens im 21. Jahrhundert – ein tiefgreifender Wandel, der im Zeichen des „sustainability turn“ in der Baupraxis unausweichlich geworden ist, und dabei auch eine neue Einbindung baukultureller Aspekte ermöglicht. Der Text der Keynote steht zum Download bereit.

Werner Lorenz startet seine Keynote (© Wilfried Dechau 2025)

Keynote

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