München, 21./22. November 2023
Gemeinsam konzipierten und realisierten die Teilprojekte A1 (Christina Krafczyk), C1 (Torsten Meyer) und C2 (Andreas Putz) den Workshop „Integrität des Kulturerbes Konstruktion – Denkmalbilanzierungen des hochmodernen Konstruktionserbes“, der am 21. und 22.11.2023 an der TU München stattfand. Ausgangspunkt waren zwei spezifische Aspekte des Kulturerbe Konstruktion: seine Netzwerkstrukturen (Infrastrukturen, weitgespannte funktionale und personelle Netze) und seine notwendige Veränderlichkeit (Notwendigkeit der Anpassung als weiter „funktionierende“ Teile von Netzen). Wo dieses Erbe weder räumlich noch zeitlich klar abgeschlossen werden kann, stellen sich Fragen hinsichtlich der historischen Vermittlungsfähigkeit und Unversehrtheit der konstruktiven Zusammenhänge, der Nutzungsgeschichte und der Zeugnishaftigkeit.
Ziel des Workshops war es, durch vier geladene Input Speaker – Sabine Kuban (Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg), Reto Bieli (SBB), Eugen Brühwiler (EPF Lausanne) und Ulrich Knufinke (Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege) – eine gemeinsame Basis für die thematische Diskussion zu legen. Insofern dominierte zunächst auch die Diskussion über die Thesen den Tag. Hieran schloss sich die Arbeit in Kleingruppen an, die zum einen aufzeigte, dass mit Blick auf spezifische Werte des Kulturerbes Konstruktion der Begriff „Integrität“ zielführender scheint als jener der „Authentizität“, der im Zentrum der Denkwerkstatt 2022 des SPP 2255 in Dessau gestanden hatte.
Die beiden Diskussionsformate zielten darauf, ein Positionspapier zum Thema Integrität des Kulturerbes Konstruktion zu erstellen. Nach der Einarbeitung von Anmerkungen der Teilnehmenden wird es seitens der Organisator*innen kontinuierlich fortgeschrieben werden. Das überarbeitete und ergänzte Papier soll die Diskussionen innerhalb des SPP 2255 anregen und mittelfristig auch an die Kolleg*innen in den Denkmalfachämtern weitergereicht werden, um so dem Kernanliegen des SPP 2255 – einem geweiteten Blick auf das Kulturerbe Konstruktion – gerecht zu werden.
Weitere Workshop Aktivitäten
Jahrestreffen 2025 mit Denkwerkstatt “Material”
Nach dem Impulstreffen zum Auftakt der zweiten Förderphase im Mai 2024 richtet das SPP 2255 in Zusammenarbeit mit dem in Bochum und Dortmund ansässigen Teilprojekt „Structural-Health-Monitoring von Eisenkonstruktionen“ (F2) im April 2025 sein viertes Jahrestreffen aus.
Traditionell gibt es neben dem Berichts-Tag zu internen Fragen und Fortschritten im SPP eine eintägige „Denkwerkstatt“, die diesmal dem Leitbegriff „Material“ gewidmet sein und wieder auch interessierten Besucher*innen offenstehen wird. Abgerundet wird das Programm durch eine Exkursion zu Highlights des reichhaltigen „Kulturerbes Konstruktion“ im Ruhrgebiet und einen Besuch der Labore des von Prof. Dr.-Ing. Frank Walther geleiteten Lehrstuhls für Werkstoffprüftechnik an der TU Dortmund.
Ausstellung „Kulturerbe Konstruktion – Impressionen und Fundstücke”
Im Kontext mehrerer Workshops des SPP 2255 an der Bauhaus-Universität stellt eine Ausstellung die vielfältigen Arbeitsfelder der bundesweit verteilten Teilprojekte aus der ersten Förderphase (2021 – 23) des Schwerpunktprogramms vor. Einige historische Bauteile und Materialproben eröffnen dabei „greifbare“ Einblicke in die Materie.
Workshop des Clusters H “Das Unscheinbare und das Unsichtbare – Analyse, Beschreibung und Möglichkeiten ihrer Vermittlung”
Der erste Workshop des Clusters H mit den Teilprojekten „Eisenbahnbrücken im Netz“ (Krafczyk/Marx), „Konstruktionsinhärente Werte“ (Angermann/Meier) und „Versteckte Stahlkonstruktionen im Sakralbau“ (Fissabre/Pottgiesser/Rottke/Thiele) befasste sich mit zwei für alle drei Teilprojekte wesentlichen Aspekten des „Kulturerbes Konstruktion“: zum einen der Eigenart, dass einige Konstruktionen sowie die ihnen zugeschriebenen Eigenschaften und Werte verborgen oder gar immateriell und damit unsichtbar sind. Zum anderen mit der Tatsache, dass es vor allem die massenhaft vorkommenden oder alltäglichen und damit eher unscheinbaren Bauten und Strukturen sind, die im Rahmen der Forschungsfragen der Projekte herausfordernd sind.
News “Außergewöhnliches Ensemble hochmoderner Konstruktionen auf dem Cottbuser Flugplatz”
Die 1933/34 errichteten Hangars auf dem ehemaligen Flugplatz Cottbus-Nord bilden ein deutschlandweit einmaliges Ensemble außergewöhnlicher Baukonstruktionen ihrer Zeit. Unter Mitwirkung von Roland May berichtete Thomas Klatt in der Lausitzer Rundschau und der Märkischen Oderzeitung am 9. bzw. 10. August 2024 über dieses einzigartige Bauerbe, das bereits mehrfach im Fokus von Veranstaltungen des SPP 2255 stand.
Common Ground #4 “Hochmoderne”
Der jährlich stattfindende Workshop “CommonGround” der Promovierenden und Postdocs im SPP 2255 hat zum Ziel, gemeinsame Grundlagen – einen CommonGround – mit Blick auf die Bereiche Bautechnikgeschichte, Ingenieurwissenschaften und Denkmaltheorie zu schaffen und diese gemeinsam zu diskutieren. Der vierte Workshop der Reihe fand am 14. und 15. Oktober 2024 in Weimar statt. Thematisch wurde im Organisationsteam als gemeinsames Thema „Die Hochmoderne“ gewählt.
PRAXISPROJEKT “WAGENHALLE VOHWINKEL DER WUPPERTALER SCHWEBEBAHN: HERAUSFORDERUNGEN, MÖGLICHKEITEN UND PERSPEKTIVEN EINER DENKMALGERECHTEN ENTWICKLUNG”
Seit ihrer Erbauung um 1900 dient die Wagenhalle Vohwinkel der Abstellung, Wartung, Instandhaltung und Reparatur der Schwebebahnwagen. Heute haben sich die betrieblichen Anforderungen an ein derartiges Bauwerk tiefgreifend verändert; auch attestierten statische Untersuchungen den stählernen Schwebeträgern ernste Ermüdungsprobleme und eine nur noch auf wenige Jahre begrenzte „Restlebensdauer“. Die Wuppertaler Stadtwerke planen deshalb, die bestehende Halle durch einen Neubau zu ersetzen und zugleich zu erweitern. Dagegen aber spricht der Denkmalwert des Bauwerks, ist dies doch der letzte noch im Original erhaltene und als Baudenkmal geschützte Teil der Gesamtanlage Schwebebahn.
Praxisprojekt Flughafen Tempelhof: THFx Denkmalwerkstatt 2024.1 „Konstruktionen der Hochmoderne: Reparatur und Ertüchtigung“
Der ehemalige Flughafen Berlin-Tempelhof ist eines der größten Baudenkmale Deutschlands. Die in ihrer Grundsubstanz von 1936 bis 1941 errichtete Anlage spiegelt in prägnanter Weise gleich mehrere Zeitschichten deutscher Geschichte wider. Auch in bautechnikgeschichtlicher Hinsicht ist der riesige Gebäudekomplex von besonderer Bedeutung; bereits 2011 wurde er von der Bundesingenieurkammer als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ ausgezeichnet.
News “Baukammer Berlin Podcast über die Ingenieurbaukunst Berlin – hidden structures”
Hören Sie jetzt den spannenden Podcast der Baukammer Berlin über hidden structures
News: Einrichtung Internationale Arbeitsgruppe „Theorie, Methodik und Praxis der Eisenbahndenkmalpflege“
Bereits in der ersten Förderphase (2021 – 2023) hatte sich eine enge Zusammenarbeit zwischen den Teilprojekten A1 und A2 des „Eisenbahnclusters“ im SPP 2255 sowie der Fachstelle Denkmalpflege der Schweizerischen Bundesbahn (SBB) etabliert. Auf Initiative der Schweizer Kolleg*innen kam nun erstmals an der ETH Zürich eine gemeinsame neue Arbeitsgruppe zusammen. Sie hat sich die Entwicklung eines Positionspapiers als Grundlage für eine künftige ICOMOS-Charta zur Eisenbahndenkmalpflege zum Ziel gesetzt.
News “Schlüsselwerk von Peter Behrens durch SPP 2255 wiederentdeckt”
Während des zweiten Jahrestreffens des SPP 2255 in Dessau-Roßlau besuchten die Teilnehmenden im Rahmen einer von Axel Schuhmann (Hochschule Anhalt) vorbereiteten Exkursion am 13.10.2022 auch verschiedene historische Konstruktionen im Gewerbepark Dessau-Mitte. Eine der dort erhaltenen Hallen beeindruckte die Teilnehmenden in besonderer Weise, allerdings existierten dazu kaum Informationen – etwa zu Bauzeit oder den verantwortlichen Planern.
Im Rahmen anschließender Nachforschungen schälte sich schließlich eine überraschende Erkenntnis heraus: Bei dem Bauwerk handelt es sich um ein verschollen geglaubtes Werk des für die Entwicklung der modernen Architektur außerordentlich bedeutsamen Architekten und Designers Peter Behrens (1868 – 1940).
Workshop “Bautechnikgeschichte und Technikgeschichte – Erkenntnisinteresse, Themen und Methoden im Dialog”
Erstmals fanden sich die Disziplinen der Bautechnikgeschichte und Technikgeschichte zu einem gemeinsamen Austausch in diesem Stuttgarter Workshop zusammen. In vier Panels tauschten sich Fachvertreterinnen und Fachvertreter vor dem Hintergrund ihrer konkreten Forschungsergebnisse zu verbindenden und trennenden Elementen zwischen der Technikgeschichte und der Bautechnikgeschichte aus.
Veranstaltung “Nacht der Kreativen Köpfe 2024”
Verborgene Tragwerke in Bauten der Hochmoderne via Touch Screen und mittels 3D Interactiv Technologie erkunden – in der BTU Cottbus-Senftenberg zur Nacht der kreativen Köpfe 2024.
Ausstellung „Kulturerbe Konstruktion – Impressionen und Fundstücke”
Mit Ablauf des Jahres 2023 endete die erste dreijährige Förderphase des DFG-Schwerpunktprogramms 2255 „Kulturerbe Konstruktion“ (SPP 2255). Im Kontext des Impulstreffens für die zweite Förderphase 2024 – 2026 stellt das SPP im Foyer des Zentralen Hauptgebäudes (ZHG) am Zentralcampus der BTU in Cottbus die Arbeitsfelder der elf abgeschlossenen Teilprojekte aus der ersten Förderphase des SPP 2255 einer breiteren Öffentlichkeit vor. Neben allgemeinen Informationen werden in diesem Rahmen auch interessante Objekte und Impressionen aus den jeweiligen Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Bearbeitung präsentiert.
Impulstreffen zur zweiten Förderphase des SPP 2255
Mit Beginn des Jahres 2024 startete die zweite der beiden dreijährigen Förderphasen des SPP 2255. In der ersten Förderphase untersuchten elf interdisziplinäre Teilprojekte von 2021 bis 2023 unterschiedliche Aspekte des Kulturerbes Konstruktion und tauschten sich in zahlreichen Workshops zu dessen übergreifenden Aspekten aus. Für die zweite Förderphase wurden im letzten Jahr acht Teilprojekte für die Fortsetzung der Arbeit im SPP 2255 ausgewählt. Vier davon bauen auf Themen aus der ersten Förderphase auf, die weiteren vier Teilprojekte erweitern das Spektrum und bereichern des SPP 2255 mit völlig neuen Forschungsfragen.
Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr
Die erste Förderphase des SPP 2255 geht zu Ende, zum Jahresanfang starten wir in die zweite. Drei weitere Jahre des Forschungsverbunds Kulturerbe Konstruktion liegen vor uns. Einige Projekte enden, andere kommen neu hinzu. Wir danken allen, mit denen wir in der ersten Phase zusammenarbeiten durften, für spannende Begegnungen, vielschichtige Anregungen, wertvolle Erkenntnisse und ihr oft begeisterndes Engagement für die gemeinsame Sache – den disziplinübergreifenden Prozess der Inwertsetzung des Kulturerbes Konstruktion.
Für 2024 wünscht das Team Cottbus alten wie neuen Mitwirkenden und Förderern Gesundheit, Glück und Freude an der Arbeit!
Workshop der Teilprojekte C1 und C4 „Innovationsforschung und Bautechnikgeschichte“
Am 13. und 14. Januar 2023 organisierten die Teilprojekte C1 „Bauen mit Stahl“ und C4 „Entwicklung des Stahl- und Metallleichtbaus in der DDR“ einen gemeinsamen Workshop an der TU Bergakademie Freiberg. Ziel war es, eine Ansätze zum Thema „Innovationforschung“ innerhalb des SPP zu diskutieren und so für die Bautechnikgeschichte zu erschließen.
Workshop der Teilprojekte C2 und C4 „SPP-Ausstellung auf Grundlage von Modellen“
Am 14. September 2022 fand in den Räumen der Kustodie der TU Bergakademie Freiberg ein kompakter Workshop der Teilprojekte C2 und C4 statt, bei dem sich über Möglichkeiten ausgetauscht wurde, wie die im SPP 2255 untersuchten Modelle in Form einer wissenschaftlichen Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden könnten.
Workshop “Teilprojekte C2, C3, C4 und E4 – 3D-Digitialisierung. Grenzen der 3D Erfassung und Digitalisierung von komplexen Modellen”
Der Workshop befasst sich mit den aktuellen Grenzen der 3D Erfassung und Digitalisierung von besonders komplexen und filigranen Objekten. Anlass ist die Herausforderung bei der Digitalisierung eines historischen Drahtseilmodells für die Olympiadachlandschaft in München. An diesem Modell zeigen sich exemplarisch Schwierigkeiten und Grenzen der digitalen Erfassung und Darstellung. Der projektübergreifende Austausch soll neue Möglichkeiten und Ansätze zur Digitalisierung dieser herausfordernden Objekte aufzeigen.
Nacht der Kreativen Köpfe 2023
Verborgene Tragwerke in Bauten der Hochmoderne via Touch Screen und mittels 3D Interactiv Technologie erkunden – in der BTU Cottbus-Senftenberg zur Nacht der kreativen Köpfe 2023!
Tag des offenen Denkmals in der Sporthalle KT60L
Am Tag des offenen Denkmals wurde die sanierte DDR-Typen-Schulsporthalle KT60L der Freien Waldorfschule Magdeburg e.V. für die Öffentlichkeit geöffnet. Bei Führungen und dem Mitmachangebot „Leonardo-Brücke-Bau“ konnten die Konstruktion, der kulturelle Wert sowie der Nachhaltigkeitsgedanke des tonnenförmigen Tragwerks nachvollzogen und diskutiert werden.
WORKSHOP “CHANCENGLEICHHEIT IM SPP 2255 – FRAUEN IN DER WISSENSCHAFT”
In Bamberg trafen sich Bearbeiterinnen des SPP 2255 für einen zweitägigen Workshop zur übergeordneten Thematik der Chancengleichheit in der Wissenschaft unter der Leitung von Prof. Heather Hofmeister.
JAHRESTREFFEN 2023
Das dritte Jahrestreffen war bereits die letzte gemeinsame Veranstaltung des DFG-Schwerpunktprogramms Kulturerbe Konstruktion in der ersten Förderphase. Vorträge, Diskussionsrunden und Vor-Ort-Besichtigungen boten umfassend Gelegenheiten zum Blick über die Disziplingrenzen. Im Mittelpunkt des fachlichen Austauschs stand diesmal das Jahresthema 2023 „Hochmoderne ertüchtigen“.
News: 10 Jahre BTU
Postergalerie SPP 2255 und verborgener Tragwerke in Bauten der Hochmoderne via Touch Screen und mittels 3D Interactiv Technologie erkunden, in der BTU Cottbus-Senftenberg zum 10 jährigen Jubiläum
Ausstellung “Impressionen und Fundstücke”
Eine zweiwöchige Ausstellung im Architekturpavillon an der TU Braunschweig stellt die Arbeitsfelder der elf Teilprojekte des SPP 2255 einer breiteren Öffentlichkeit vor. Neben allgemeinen Informationen werden in diesem Rahmen auch interessante Objekte und Impressionen aus den jeweiligen Tätigkeiten im Rahmen der Bearbeitung präsentiert.
Gastaufenthalte in den Teilprojekten B2 und B3 mit öffentlichen Vorträgen
Im Rahmen von Gastaufenthalten bei den Teilprojekten B2 und B3 finden im Juni 2023 an der TU Dortmund Vorträge von Prof. Dr. Ir.‐Arch. Els Verstrynge (KU Leuven) und Prof. Dr.-Ing. Andrzej Cwirzen (Luleå University of Technology) statt, die auch online zugänglich sind.
Workshop DER TEILPROJEKTE C3, C4, D1, D2 UND E1 “TYPISIERTE TRAGWERKE DER DDR ALS HISTORISCHE QUELLEN DER INGENIEURBAUKUNST”
Ein dreitägiger Workshop an der Bauhaus-Universität Weimar unter Beteiligung der Teilprojekte A1, C3, C4, D1, D2 und E1 des SPP 2255 widmete sich dem Phänomen der staatlich angeleiteten Bautypisierung auf ostdeutschem Gebiet. Abseits der klassischen Architektur- und Städtebaugeschichte stand in diesem Rahmen die technisch-konstruktive Seite des Bauens in der DDR und die Erhaltung der überlieferten baulichen Zeugnisse jener im Fokus.
Tagung „Stahl auf neuen Wegen – Historische Innovationsdiskurse, bautechnische Praktiken und denkmalpflegerische Herausforderungen der Hochmoderne”
Stahl war in der Hochmoderne neben Stahlbeton nicht nur ein Baumaterial, dessen Materialeigenschaften es ermöglichten, bis dato für unmöglich gehaltene architektonische Visionen, bautechnische Neuerungen oder infrastrukturelle Systeme zu realisieren. In diesem Kontext wurde das Material darüber hinaus mit einer Symbolik konnotiert, die es systemübergreifend zu einem integralen Bestandteil des zeitgenössischen Fortschrittsversprechens machte.
WORKSHOP “BUILDINGS OF SOVIET MODERNISM – HISTORY, ARCHITECTURE AND CONSTRUCTION, DEVELOPMENT PROSPECTS”
Die Architektur der sowjetischen Hochmoderne hat bis in die 1980er Jahre in verschiedenen Phasen eine Vielzahl gleichermaßen großartiger wie eigenständiger Bauten hervorgebracht, die sich zudem oft durch spektakuläre Konstruktionen auszeichnen. Auf Einladung der National University of Building and Construction of Armenia waren Werner Lorenz (Koordinator, Leitung TP A2) und Christoph Dauberschmidt (Leitung TP B2) im Februar für eine Woche zu Gast in Yerevan.
4. WORKSHOP TEILPROJEKTE A1 UND A2 – “EISENBAHNBRÜCKEN – BERÜCKSICHTIGUNG DENKMALPFLEGERISCHER BELANGE IM VERGLEICH VON DB UND SBB”
Die Schweizer Bundesbahn SBB kann auf eine schon lange Tradition der Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange in der Planungspraxis zurückblicken. Fest etablierte Strukturen wie die SBB Fachstelle für Denkmalpflege oder die Stiftung SBB Historic erweisen sich dabei als sehr hilfreich. Was können Bahn und Denkmalpflege in Deutschland davon lernen?
Common Ground #3 “TragWERK”
Der jährlich stattfindende Workshop Common Ground der Promovierenden und Postdocs im SPP 2255 hat zum Ziel, gemeinsame Grundlagen – einen Common Ground – mit Blick auf die Bereiche Bautechnikgeschichte, Ingenieurwissenschaften und Denkmaltheorie zu schaffen und diese gemeinsam zu diskutieren. Der dritte Workshop der Reihe findet am 04.07.2023 in Braunschweig statt und wird sich mit den dem Weiterbauen, Ertüchtigen, Reparieren und Konstruieren von und an Bauten der Hochmoderne beschäftigen.
Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr
Wie gut war es, sich endlich wieder persönlich austauschen zu können! Vielfältige Begegnungen von Common-Ground- und Cluster-Workshops bis zu Denkwerkstatt und Jahrestreffen prägten die Kommunikation im zweiten Jahr unseres DFG-Schwerpunktprogramms.
Danke für das kraftvolle Engagement!
Allen Mitwirkenden, Förder*innen und Freund*innen des SPP 2255 wünscht die Cottbuser Zentrale für 2023 Gesundheit, Glück sowie Freude und Erfolg in der Arbeit!
3. Workshop Teilprojekte A1 und A2 „Eisenbahnbrücken – Denkmale im Netz. Erfassen und Erhalten im Netzwerk der beteiligten Akteure“
Im Umgang mit denkmalgeschützten Eisenbahnbrücken im Netz der Deutschen Bahn besteht an vielen Stellen des Planungsprozesses Konfliktpotenzial zwischen den Akteuren. Gemeinsam mit Vertreter:innen der DB Netz AG und der Denkmalpflege (VDL und NDL) wurde am 11.11.2022 im Niedersächsischen Amt für Denkmalpflege in Hannover über konkrete Wege des gemeinsamen Agierens diskutiert.
Workshop Teilprojekte C3, C4, D1 und D2 “Hallen mit Stahltragwerken vor Ort – Erfurt”
Zum Workshop „Hallen mit Stahltragwerken vor Ort – Erfurt“ trafen sich am 27.07.2022 Teilnehmende der Projekte Massenphänomen Gewerbehalle (C3), Stahl- und Metalleichtbau in der DDR (C4), Denkmal Raumfachwerk (D1) und Reallabor Cottbus – Bauweisenentwicklung in der DDR (D2) in der Stadt Erfurt.
Als Experte für den Umgang mit DDR-Bauwerken und Diskussionspartner stand den Teilnehmenden Dipl.-Ing. Volker Mund, Geschäftsführer und Bauingenieur des Ingenieurbüros Bauen GmbH, zur Verfügung.
Workshop Teilprojekt C1 “NETZWERKE DES WISSENS”
Das Teilprojekt C1 veranstaltet einmal im Jahr Werkstattgespräche der Reihe “Der unvollendete Prozess als denkmalpflegerische Herausforderung. Das Experiment Fertighaus” zu Themen, die sich aus der aktuellen Recherche ergeben. Im Zentrum des zweiten Workshops standen die Netzwerke, die zeitgenössisch zur Realisierung der Gebäude aufgebaut wurden. Geladen waren hierzu Kolleg*innen aus der Technik- sowie Bautechnikgeschichte, Denkmalpflege, der historischen Bauforschung, Architekturgeschichte und dem Bauingenieurwesen sowie der Geographie/den Geowissenschaften und des Geomonitorings.
Workshop Teilprojekt C1 “Normen, Maße, Prozesse”
Das Teilprojekt C1 veranstaltet einmal im Jahr Werkstattgespräche der Reihe “Der unvollendete Prozess als denkmalpflegerische Herausforderung. Das Experiment Fertighaus” zu Themen, die sich aus der aktuellen Recherche ergeben. Im Zentrum des Auftakt-Workshops stand die Betrachtung, wie sich Hersteller von Fertighäusern – darunter die genannten Stahlunternehmen – Normen im Bauwesen genähert haben. Geladen waren hierzu Forscher*innen, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit dem Thema Normierung und Standardisierung im Bauen beschäftigen sowie Beteiligte aus der Praxis.
JAHRESTREFFEN 2022
Das zweite Jahrestreffen des DFG-Schwerpunktprogramms Kulturerbe Konstruktion eröffnet den Mitwirkenden abermals Möglichkeiten zum intensiven fachlichen Austausch und zur Vernetzung. Vorträge, Diskussionsrunden und Vor-Ort-Besichtigungen bieten Gelegenheiten zum Blick über die Grenzen der eigenen Disziplinen sowohl im Hinblick auf die eigene Projektbearbeitung als auch in Bezug auf das Jahresthema 2022 „Authentizität“.
DENKWERKSTATT 2022 “AUTHENTIZITÄT – EIN ‘LEITSTERN’ AUF DEM PRÜFSTAND DER HOCHMODERNE”
Die zweite Denkwerkstatt des DFG-Schwerpunktprogramms Kulturerbe Konstruktion thematisierte mit dem Begriff der Authentizität einen zentralen Wertmaßstab denkmalpflegerischen Handelns, dessen Leistungsfähigkeit im Umgang mit den Baukonstruktionen der Hochmoderne bislang kaum untersucht wurde. Renommierte Fachleute spürten den Herausforderungen, Kriterien und Prozessen der konkreten Handhabung in diesem besonderen Bereich nach. Bei genauerem Hinsehen erwies sich der ‚Leitstern der Denkmalpflege‘ gerade hier als fragile und dynamische Konstruktion.
SUMUPLAB 2022 “FLUGZEUGHALLEN IN COTTBUS”
Die „Strategie- und Methodenlabore“ (SuMupLABs) sind eines der zentralen Veranstaltungsformate zur Förderung des interdisziplinären Austauschs im SPP 2255. Sie richten sich explizit an den Bearbeiterinnen und Bearbeiter in den einzelnen Teilprojekten des SPP.
Das SuMupLAB 2022 führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den ehem. Flugplatz Cottbus-Nord. Das 1933 bis 2003 militärisch genutzte Gelände erfährt aktuell im Kontext des Strukturwandels der Lausitz einen forcierten Ausbau zum Gewerbestandort. Hierdurch stellen sich entscheidende Fragen zur künftigen Authentizität eines bundesweit einmaligen Ensembles aus fünf Flugzeughangars.
Workshop Teilprojekte B2, C2 und D2 “Netzwerk-Theorien”
Am 25. November 2022 fand an der TU München ein eintägiger Workshop statt, der eine Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie und die Grenzen ihrer Anwendbarkeit in der bautechnikgeschichtlichen Netzwerkforschung zum Thema hatte. Er stand allen SPP-Mitgliedern offen und wurde von den Teilprojekten Brett- und Bohlenbinder (D2), Historische Betoninstandsetzungen (B2) und Messmodelle im Ingenieurbauwesen (C2) gemeinsam organisiert.
Tag des offenen Denkmals “Sporthalle KT60L Freie Waldorfschule Magdeburg e.V.”
Im Forschungsschwerpunkt SPP 2255 „Kulturerbe Konstruktion“ der DFG befassen sich WissenschaftlerInnen der TU BA Freiberg und TU Braunschweig mit den Konstruktionen des VEB Metalleichtbau-kombinat (MLK). Ein Typenbauwerk des MLKs ist das Sporthalle KT60L. Die Sporthalle der Freie Waldorfschule Magdeburg e.V. wurde Mitte 1970er Jahre erbaut und in den Jahren 2007 sowie 2010/11 saniert. Sie stellt wegen des innovativen Erhaltungsansatzes ein Vorbild für den allgemeinen und auch denkmalpflegerischen Umgang von Typenbauwerken der DDR dar.
JAHRESTREFFEN 2021
Das erste Jahrestreffen des DFG-Schwerpunktprogramms Kulturerbe Konstruktion eröffnet den Mitwirkenden aus den verschiedenen Teilprojekten die Einblicknahme in verwandte Fragestellungen und Untersuchungsmethoden sowie Möglichkeiten zum intensiven fachlichen Austausch und zur Vernetzung. Vorträge, Diskussionsrunden und Vor-Ort-Besichtigungen bieten Gelegenheiten zum Blick über die Grenzen der eigenen Disziplinen sowohl im Hinblick auf die eigene Projektbearbeitung.
Ein Jahr DFG-Schwerpunktprogramm 2255 “Kulturerbe Konstruktion”
Seit einem Jahr arbeitet das von der BTU Cottbus-Senftenberg aus koordinierte DFG-Schwerpunktprogramm „Kulturerbe Konstruktion“ (SPP 2255). Allen aktuellen Unbilden zum Trotz hat der mit 2,5 Mio € pro Jahr finanzierte Verbund aus 19 Forschungseinrichtungen in Deutschland und Österreich bereits im ersten Jahr Maßstäbe gesetzt.
Forschungskolloquium “Eisenbeton / Sichtbeton / Betoninstandsetzung”
Im Kolloquium wird aus laufenden Forschungsprojekten zur Betoninstandsetzung berichtet. Dabei sollen besonders baudenkmalpflegerische Fragestellungen im Vordergrund stehen.
Workshop Teilprojekt C2 – “Modelle im Ingenieurbau”
Am Freitag den 14.01.2022 veranstaltet das Teilprojekt Messmodelle im Ingenieurbauwesen (C2) einen virtuellen Workshop zum Thema Modelle im Ingenieurbau um eine Standortbestimmung aktuell laufender Projekte zu Modellen in Nachlässen und Archivbeständen durchzuführen sowie Perspektiven der Erhaltung und der Ausstellung auszuloten. Neben Vorträgen, Statements und Diskussionen von Experten ist anschließend ein Austausch mit Diskussion mit den weiteren Teilprojekten aus dem Cluster C geplant.
WORKSHOP CLUSTER C “BAUEN AM LIMIT”
Am 09. September 2021 luden das Institut für Bauwerkserhaltung und Tragwerk sowie das Institut für Stahlbau an der TU Braunschweig das Cluster C zu einem eintägigen Workshop ein. Dabei waren alle Teilprojekten, Innovationssystem der Stahlindustrie (C1), Messmodelle im Ingenieurbauwesen (C2), Massenphänomen Gewerbehallen (C3) und Stahl- und Metallleichtbau in der DDR (C4), vertreten. Zudem nahm Antonia Zöllner M.Sc. mit ihrem assoziierten Projekt Obertägige Bauwerke des Rammelsbergs teil.
“Sternstunde null”: ein Film über die “Sternbrücke” in Hamburg-Altona
Die Sternbrücke in Hamburg-Altona ist nicht nur ein faszinierendes Beispiel hochmodernen Brückenbaus der 1920er Jahre. Sie ist auch eine der prominentesten Bahnbrücken in Deutschland, um deren Ersatz oder Erhalt mit hohem Engagement von beiden Seiten seit Jahren gerungen wird.
Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr
Das erste Jahr des DFG-Schwerpunktprogramms 2255 Kulturerbe Konstruktion hat uns vor große Herausforderungen gestellt – aber gemeinsam haben wir einen furiosen Auftakt hingelegt. Das Koordinationsteam dankt allen Mitwirkenden, Partner*innen und Freund*innen für ihr großartiges Engagement und die vielfältige Unterstützung!
Wir wünschen Ihnen allen frohe Weihnachten und für 2022 Glück, Gesundheit und viele neue Erfolge.
Workshop Cluster B „Materialorientierte Betrachtungen am Sender Berus“
Die Mitglieder des Clusters B, bestehend aus den Teilprojekten „Glas und Glaskonstruktionen“ (B1), „Historische Betoninstandsetzungen“ (B2) und „Gealterte Hochmoderne in Stahlbeton“ (B3), trafen sich am Sender Berus in Überherrn (Saarland) zu einem zweitägigen Workshop. Einen Schwerpunkt bildete ein materialorientierter und denkmalpflegerischer Austausch – vor allem in Bezug auf Bauwerksdiagnosen und zerstörungsfreie Untersuchungsverfahren, auch mit direktem Bezug auf die Sendehalle und den Sendeturm. Im Anschluss an die Diskussion wurden direkt am Bauwerk praktisch Untersuchungen durchgeführt und sich über die verschiedenen Methoden von Bauwerks- und Schadensaufnahmen, sowie mögliche schonende Instandsetzungsmaßnahmen ausgetauscht.
Workshop Cluster A „Bahnbrücken“
Am 22. Oktober 2021 richtete das Institut für Massivbau der TU Dresden einen hybriden Workshop zum Thema des Umgangs mit historischen Eisenbahnbrücken aus. Der unter Mitwirkung eingeladener Gäste vor Ort in Dresden und in Form einer parallel angebotene Online-Konferenz durchgeführte Workshop richtete sich an die Mitwirkenden des thema-tischen Clusters A (Bahnbrücken) des SPP 2255, der sich aus den beiden Teilprojekten „Eisenbahnbrücken Denkmale im Netz“ (A1) und „Ganzheitliche Bewertung stählerner Bahnbrücken“ (A2) zusammensetzt.
Common Ground Monatstreff – Für Bearbeiter*innen der SPP 2255
Ziel unserer Veranstaltung ist es, eine gemeinsame Wissensbasis für die Arbeit und Verständigung im interdisziplinär aufgebauten SPP 2255 zu schaffen.
Der Common Ground #1 hatte eine theoretische und anwendungsorientierte Betrachtung des Begriffs der Bautechnikgeschichte zum Thema.
Die Veranstaltung fand in Cottbus am 11.12.2021 – und damit am Tag nach der Denkwerkstatt (Bauen am Limit) – statt, so dass alle Bearbeiter*innen an beiden Veranstaltungen in Präsenz teilnehmen konnten.
Workshop Cluster D „Leichte Dachtragwerke der Hochmoderne“
In Weimar trafen sich die Mitglieder der im Cluster D verbundenen Teilprojekte DENKRAUM (D1) und Brett- und Bohlenbinder (D2) zu einem zweitägigen Workshop an der Bauhaus-Universität. In Vorträgen und Diskussionen wurden gemeinsame Fragen und Themen der beiden Teilprojekte herausgearbeitet, gerade auch im Hinblick auf das aktuelle SPP-Jahresthema Bauen am Limit. Außerdem wurden Exkursionen zu interessanten Dachtragwerken der Hochmoderne in Weimar und Umgebung unternommen.
SUMUPLAB 2021 “DIE EHEM. SENDEHALLE VON RADIO EUROPE 1 IM SAARLAND”
Die „Strategie- und Methodenlabore“ (SuMupLABs) sind eines der zentralen Veranstaltungsformate zur Förderung des interdisziplinären Austauschs im SPP 2255. Sie richten sich explizit an den Bearbeiterinnen und Bearbeiter in den einzelnen Teilprojekten des SPP.
Das erste SuMupLAB 2021 führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die ehem. Sendehalle von Radio Europe 1 im Saarland. Das 1954/55 errichtete Bauwerk steht exemplarisch für das erste Jahresthema des SPP 2255 – „Bauen am Limit“. Der lichtdurchflutete Bau wird von einer gut 80 m weit frei spannenden Hängeschale überdacht, in deren spannungsreicher Baugeschichte die Grenzen des technisch Beherrschbaren in dramatischer Weise offenbar wurden.
DENKWERKSTATT 2021 “BAUEN AM LIMIT. TRADITIONEN UND TRANSFORMATIONEN EINES HOCHMODERNEN LEITBILDS.”
Die erste Denkwerkstatt des Schwerpunktprogramms Kulturerbe Konstruktion thematisierte in Vorträgen und interdisziplinären Gesprächen zwei scheinbar fast gegensätzliche Facetten hochmodernen Konstruierens, die mit dem Jahresthema 2021 „Bauen am Limit“ zur Diskussion gestellt worden sind: das Erkunden struktureller Grenzen am Limit des bisher Denkbaren bei Minimierung des Materialeinsatzes auf der einen und die Eingrenzung des strukturellen Denkens in kodifizierte Limits des Zulässigen durch einen zuvor undenkbaren Regelungsapparat auf der anderen Seite.
Common Ground #1 “Bautechnikgeschichte”
Ziel unserer Veranstaltung ist es, eine gemeinsame Wissensbasis für die Arbeit und Verständigung im interdisziplinär aufgebauten SPP 2255 zu schaffen.
Der Common Ground #1 hatte eine theoretische und anwendungsorientierte Betrachtung des Begriffs der Bautechnikgeschichte zum Thema.
Die Veranstaltung fand in Cottbus am 12.11.2021 – und damit am Tag nach der Denkwerkstatt (Bauen am Limit) – statt, so dass alle Bearbeiter*innen an beiden Veranstaltungen in Präsenz teilnehmen konnten.