Workshop des Clusters H “Das Unscheinbare und das Unsichtbare – Analyse, Beschreibung und Möglichkeiten ihrer Vermittlung”

Der erste Workshop des Clusters H mit den Teilprojekten „Eisenbahnbrücken im Netz“ (Krafczyk/Marx), „Konstruktionsinhärente Werte“ (Angermann/Meier) und „Versteckte Stahlkonstruktionen im Sakralbau“ (Fissabre/Pottgiesser/Rottke/Thiele) befasste sich mit zwei für alle drei Teilprojekte wesentlichen Aspekten des „Kulturerbes Konstruktion“: zum einen der Eigenart, dass einige Konstruktionen sowie die ihnen zugeschriebenen Eigenschaften und Werte verborgen oder gar immateriell und damit unsichtbar sind. Zum anderen mit der Tatsache, dass es vor allem die massenhaft vorkommenden oder alltäglichen und damit eher unscheinbaren Bauten und Strukturen sind, die im Rahmen der Forschungsfragen der Projekte herausfordernd sind. Gefragt werden sollte darum nach Möglichkeiten und Methoden der Erfassung, Analyse, Beschreibung und Vermittlung des Unscheinbaren und des Unsichtbaren.

Hierzu war zunächst mit Prof. Dr. Jens Soentgen (Wissenschaftszentrum Umwelt, Universität Augsburg) ein Referent geladen, der als Chemiker und Philosoph einen anderen Blickwinkel auf den Umgang und die Vermittlung des Unscheinbaren warf. In seinem Vortrag „Das Unscheinbare: Phänomenologische und rhetorische Aspekte“ erläuterte er die antike Praxis der paradoxen Lobrede und ihre Anwendung auf unscheinbare Phänomene des Alltags, wie etwa Staub.

Die fünf Beiträge aus dem Cluster befassten sich mit dem denkmalpflegerischen Zugang zum Unsichtbaren (Angermann), seiner Erfassung (Rudolph) und Vermittlung (Fissabre, Janich) sowie zwei Fallbeispielen des Unscheinbaren: typisierten Eisenbahnbrücken (Monka-Birkner) sowie Geschossbausystemen (Anders).

Gastgeber an der Bauhaus-Universität Weimar war neben der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte das Internationale Heritage-Zentrum der Weimarer Universität. Mit den Clustermitgliedern und einigen Gästen konnten an den zwei halben Tagen in der konzentrationsfördernden Abgeschiedenheit des Neufert-Hauses in Weimar-Gelmeroda, Sitz des Internationalen Heritage-Zentrums und als Holz-Experimentalbau von 1929 ebenfalls ein „Kulturerbe Konstruktion“, angeregt diskutiert und weitere Vorhaben des Clusters besprochen werden.

Begrüßung durch Prof. Dr. Jan Willmann als Vertreter des gastgebenden International Heritage Center (Foto Werner Lorenz)

Input-Vortrag von Prof. Dr. Jens Soentgen, Universität Augsburg (Foto Ida Janzen)

Programm des Workshops (Foto Werner Lorenz)

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Tagungsraum im ehem. Atelier des Neufert-Hauses von 1929 (Foto Werner Lorenz)

Pause auf der Terrasse des Neufert-Hauses (Foto Werner Lorenz)

„Probebelastung“ des Balkons des Neufert-Hauses (Foto Jonatan Anders)

Weitere Workshop Aktivitäten