Workshop DER TEILPROJEKTE C3, C4, D1, D2 UND E1 “TYPISIERTE TRAGWERKE DER DDR ALS HISTORISCHE QUELLEN DER INGENIEURBAUKUNST”

Das hochindustrialisierte Bauwesen der DDR hat auf der Grundlage standardisierter Bauelemente hochgradig typisierte Tragwerke hervorgebracht, die wiederum in Typenbauten kombiniert wurden und massenhafte Anwendung fanden. Ein dreitägiger Workshop an der Bauhaus-Universität Weimar unter Beteiligung der Teilprojekte A1, C3, C4, D1, D2 und E1 des SPP 2255 widmete sich dem Phänomen der staatlich angeleiteten Bautypisierung auf ostdeutschem Gebiet. Abseits der klassischen Architektur- und Städtebaugeschichte stand in diesem Rahmen die technisch-konstruktive Seite des Bauens in der DDR und die Erhaltung der überlieferten baulichen Zeugnisse jener im Fokus.

Zum Auftakt des Workshops thematisierte der Technikhistoriker Seniorprofessor Dr. Thomas Hänseroth in seinem Abendvortrag den Fortschritts- und Technikkult in der DDR, der maßgeblich auch das Bauwesen des sozialistischen Staates prägte.

Der Vortrag lieferte den kontextuellen Hintergrund für den zweiten, durch Vorträge und intensive Diskussionen bestimmten Tag des Workshops.
Während sich ein erster Block diversen typisierten Tragwerken widmete, wurde der Fokus in einem zweiten Block verstärkt auch auf die Strukturen der Typisierung im engen Zusammenspiel zwischen Forschung und Industrie gelegt. Ein dritter Block stellte den heutigen Umgang mit typisierten Tragwerken der DDR in den Mittelpunkt. Betrachtet wurde zum einen ihre Ertüchtigung anhand zahlreicher Praxisbeispiele, zum anderen der von etlichen Herausforderungen begleitete denkmalpflegerische Umgang mit den serienmäßig, in großer Zahl errichteten Konstruktionen.

Am dritten und letzten Tag des Workshops erkundeten die Teilnehmer*innen auf einer Exkursion ausgewählte Typenbauten in und um Weimar. Hierbei konnten nicht nur die am Vortag vermittelten Inhalte an konkreten Beispielen nachvollzogen, sondern darüber hinaus Fragen der gegenwärtigen Nutzung und Ertüchtigung historischer Typentragwerke der DDR diskutiert werden.

Das leibliche Wohl kam dank der engagierten Unterstützung studentischer Hilfskräfte nicht zu kurz. Ein Apéro im Atelier auf dem Campus bot den geeigneten Rahmen zum Kennenlernen und für intensive Gespräche, die am zweiten Abend unter den Eindrücken der erkenntnisreichen Vorträge im legendären Residenz Café fortgeführt wurden.

Die Inhalte des Workshops werden in der Schriftenreihe »Forschungen zum baukulturellen Erbe der DDR« der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte an der Bauhaus-Universität Weimar, herausgegeben von Prof. Hans-Rudolf Meier, veröffentlicht.

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