Braunschweig, 5./7. Juli 2023
Das dritte Jahrestreffen war bereits die letzte gemeinsame Veranstaltung des DFG-Schwerpunktprogramms Kulturerbe Konstruktion in der ersten Förderphase. Vorträge, Diskussionsrunden und Vor-Ort-Besichtigungen boten umfassend Gelegenheiten zum Blick über die Disziplingrenzen. Im Mittelpunkt des fachlichen Austauschs stand diesmal das Jahresthema 2023 „Hochmoderne ertüchtigen“.
Common Ground #3 “Tragwerk”
Bereits zum dritten Mal trafen sich die aus unterschiedlichen fachlichen Hintergründen stammenden Bearbeiter*innen der verschiedenen Teilprojekte im Vorfeld des Jahrestreffens des SPP 2255 zu einer eigenen Veranstaltung. Unterstützt von externen Referierenden, dient der Workshop „Common Ground“ der Schaffung gemeinsamer Grundlagen im Blick auf die Kerndisziplinen des SPP. Nachdem 2021 in Cottbus die Bautechnikgeschichte und 2022 in Dessau die Denkmalpflege im Fokus standen, wurden diesmal am 4.7.2023 in den Räumen des Instituts für Stahlbau der TU Braunschweig und vor Ort wichtige Aspekte der Tragwerksertüchtigung behandelt.
Jahrestag des SPP 2255
Der erste Tag des Jahrestreffens stand im Zeichen der Berichte aus den elf Teilprojekten des SPP 2255. Rund ein halbes Jahr vor dem Ablauf der ersten dreijährigen Förderphase boten sie einen Überblick zur bisher im Rahmen des Schwerpunktprogramms geleisteten wissenschaftlichen Arbeit. Im Sinne einer vorläufigen Bilanz standen dabei unter anderem folgende Inhalte im Zentrum der Betrachtungen: nötige Anpassungen der Fragestellungen im Verlauf der Bearbeitung, erwartete und unerwartete Projektergebnisse, noch ungeklärte Aspekte sowie Art und Intensität der Impulse aus der Arbeit in einem Forschungsverbund wie dem SPP 2255.
Denkwerkstatt „Hochmoderne ertüchtigen“
Die öffentliche Denkwerkstatt 2023 zum Jahresthema „Hochmoderne ertüchtigen“ im Braunschweiger Haus der Wissenschaft bildete am 6. und 7.7.2023 das intellektuelle Gravitationszentrum des Jahrestreffens aller Mitwirkenden im SPP 2255. Ausgehend von ökologischen, historischen und auch psychologischen Grundlagen wurden vielfältige Aspekte des Ertüchtigens von Bauwerken vorgestellt und intensiv diskutiert. Neben der Instandsetzung historischer Tragwerke kamen dabei unter anderem auch die spezifischen Probleme von Bauwerken in großen Infrastrukturnetzen sowie energetische Aspekte im Hochbau zur Sprache. Einen Ausblick auf Möglichkeiten zur weitgehenden Vermeidung von Ertüchtigungen boten schließlich Beiträge zum intensivierten Monitoring bestehender Konstruktionen, unter anderem aus dem Kontext des DFG-Schwerpunktprogramms 2388 „Hundert Plus“.
Exkursionen zum Kulturerbe Konstruktion in Braunschweig und Wolfsburg
Wie bei den vorangegangenen Jahrestreffen ermöglichte auch dieses Mal ein intensives Exkursionsprogramm unter sachkundiger Führung die direkte Auseinandersetzung mit Bauwerken und Konstruktionen aus der Epoche der Hochmoderne. Am Abend des 5.7. stand eine Besichtigung des Ende der 1920er Jahre eingerichteten ehemaligen Dampflok-Ausbesserungswerks Braunschweig (heute genutzt vom Lokpark des Vereins Braunschweiger Verkehrsfreunde) auf dem Programm, wobei im historischen Anheizschuppen ein gemeinsames Abendessen eingenommen wurde.
Der Vormittag des 6.7. stand im Zeichen spätmoderner Stadtbausteine des stark kriegszerstörten Braunschweig. Zunächst wurde die aktuell weitgehend ungenutzte Stadthalle (1962–65, Arch. Heido Stumpf und Peter Voigtländer, Ing. Georg Lewenton und Ernst Werner) vom Keller bis zum beeindruckenden Stahltragwerk über dem großen Saal eingehend besichtigt. Anschließend erläuterte Tobias Festerling von der DB Station & Service AG die komplexen Rahmenbedingungen im Kontext der laufenden Sanierungsarbeiten am Braunschweiger Hauptbahnhof mit seinem markanten Empfangsgebäude (1959/60, Arch. Erwin Dürkop).
Zum Abschluss des Jahrestreffens begaben sich die Teilnehmenden schließlich am Nachmittag des 7.7. nach Wolfsburg, wo in einer vom dortigen Forum Architektur organisierten Führung das in einem bemerkenswert originalen Zustand erhaltene Alvar-Aalto-Kulturhaus (1958–62, Arch. Alvar Aalto, Ing. Heinrich Bendorf) eingehend unter die Lupe genommen wurde. Nach einem Spaziergang durch die von spätmoderner Planung geprägte Fußgängerzone nahm die Veranstaltung schließlich am spektakulären Science Center phæno (2001–05, Arch. Zaha Hadid Architects mit Mayer & Bährle; Ing. Adams Kara Taylor und Tokarz Frerichs Leipold) nach intensiven Diskussionen zu den dortigen baukonstruktiven Herausforderungen und Problemen ihr Ende.
Weitere Jahrestreffen, Veranstaltung
Workshop Teilprojekte C3, C4, D1 und D2 “Hallen mit Stahltragwerken vor Ort – Erfurt”
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 28. Oktober 2022
Zum Workshop „Hallen mit Stahltragwerken vor Ort – Erfurt“ trafen sich am 27.07.2022 Teilnehmende der Projekte Massenphänomen Gewerbehalle (C3), Stahl- und Metalleichtbau in der DDR (C4), Denkmal Raumfachwerk (D1) und Reallabor Cottbus – Bauweisenentwicklung in der DDR (D2) in der Stadt Erfurt.
Als Experte für den Umgang mit DDR-Bauwerken und Diskussionspartner stand den Teilnehmenden Dipl.-Ing. Volker Mund, Geschäftsführer und Bauingenieur des Ingenieurbüros Bauen GmbH, zur Verfügung.
Workshop Teilprojekte B2, C2 und D2 “Netzwerk-Theorien”
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 15. Juli 2022
Am 25. November 2022 fand an der TU München ein eintägiger Workshop statt, der eine Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie und die Grenzen ihrer Anwendbarkeit in der bautechnikgeschichtlichen Netzwerkforschung zum Thema hatte. Er stand allen SPP-Mitgliedern offen und wurde von den Teilprojekten Brett- und Bohlenbinder (D2), Historische Betoninstandsetzungen (B2) und Messmodelle im Ingenieurbauwesen (C2) gemeinsam organisiert.
Workshop Teilprojekt C2 – “Modelle im Ingenieurbau”
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 10. Januar 2022
Am Freitag den 14.01.2022 veranstaltet das Teilprojekt Messmodelle im Ingenieurbauwesen (C2) einen virtuellen Workshop zum Thema Modelle im Ingenieurbau um eine Standortbestimmung aktuell laufender Projekte zu Modellen in Nachlässen und Archivbeständen durchzuführen sowie Perspektiven der Erhaltung und der Ausstellung auszuloten. Neben Vorträgen, Statements und Diskussionen von Experten ist anschließend ein Austausch mit Diskussion mit den weiteren Teilprojekten aus dem Cluster C geplant.
Workshop Teilprojekt C1 “Normen, Maße, Prozesse”
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 29. September 2022
Das Teilprojekt C1 veranstaltet einmal im Jahr Werkstattgespräche der Reihe “Der unvollendete Prozess als denkmalpflegerische Herausforderung. Das Experiment Fertighaus” zu Themen, die sich aus der aktuellen Recherche ergeben. Im Zentrum des Auftakt-Workshops stand die Betrachtung, wie sich Hersteller von Fertighäusern – darunter die genannten Stahlunternehmen – Normen im Bauwesen genähert haben. Geladen waren hierzu Forscher*innen, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit dem Thema Normierung und Standardisierung im Bauen beschäftigen sowie Beteiligte aus der Praxis.
Workshop Teilprojekt C1 “NETZWERKE DES WISSENS”
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 29. September 2022
Das Teilprojekt C1 veranstaltet einmal im Jahr Werkstattgespräche der Reihe “Der unvollendete Prozess als denkmalpflegerische Herausforderung. Das Experiment Fertighaus” zu Themen, die sich aus der aktuellen Recherche ergeben. Im Zentrum des zweiten Workshops standen die Netzwerke, die zeitgenössisch zur Realisierung der Gebäude aufgebaut wurden. Geladen waren hierzu Kolleg*innen aus der Technik- sowie Bautechnikgeschichte, Denkmalpflege, der historischen Bauforschung, Architekturgeschichte und dem Bauingenieurwesen sowie der Geographie/den Geowissenschaften und des Geomonitorings.
Workshop der Teilprojekte C3, C4, D1, D2 und E1 “Typisierte Tragwerke der DDR als historische Quellen der Ingenieurbaukunst”
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 10. Oktober 2022
Die DDR hat auf der Grundlage von standardisierten Bauelementen hochgradig typisierte Tragwerke hervorgebracht, die wiederum in Typenbauten kombiniert wurden. Im Rahmen des Workshops steht das Phänomen der staatlich angeleiteten Bautypisierung auf ostdeutschem Gebiet im Mittelpunkt, wobei zur Kontextualisierung auch eine Betrachtung des westdeutschen Typenbaus erfolgt. Neben einem Einblick in Materialien, Konstruktionen und Entstehungsmechanismen wird abseits der klassischen Architektur- und Städtebaugeschichte die konstruktive Seite des Bauens in der DDR thematisiert und ihre Erhaltungswürdigkeit diskutiert.
Der Workshop findet vom 29.-31. 3. 2023 an der Bauhaus-Universität Weimar statt. Eine eintägige Exkursion am 31. 3. erkundet ausgewählte Typenbauten zwischen Weimar und Gera.
Workshop der Teilprojekte C1 und C4 „Innovationsforschung und Bautechnikgeschichte“
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 28. November 2023
Am 13. und 14. Januar 2023 organisierten die Teilprojekte C1 „Bauen mit Stahl“ und C4 „Entwicklung des Stahl- und Metallleichtbaus in der DDR“ einen gemeinsamen Workshop an der TU Bergakademie Freiberg. Ziel war es, eine Ansätze zum Thema „Innovationforschung“ innerhalb des SPP zu diskutieren und so für die Bautechnikgeschichte zu erschließen.
Workshop Cluster D „Leichte Dachtragwerke der Hochmoderne“
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 5. August 2021
In Weimar trafen sich die Mitglieder der im Cluster D verbundenen Teilprojekte DENKRAUM (D1) und Brett- und Bohlenbinder (D2) zu einem zweitägigen Workshop an der Bauhaus-Universität. In Vorträgen und Diskussionen wurden gemeinsame Fragen und Themen der beiden Teilprojekte herausgearbeitet, gerade auch im Hinblick auf das aktuelle SPP-Jahresthema Bauen am Limit. Außerdem wurden Exkursionen zu interessanten Dachtragwerken der Hochmoderne in Weimar und Umgebung unternommen.
WORKSHOP CLUSTER C “BAUEN AM LIMIT”
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 7. Januar 2022
Am 09. September 2021 luden das Institut für Bauwerkserhaltung und Tragwerk sowie das Institut für Stahlbau an der TU Braunschweig das Cluster C zu einem eintägigen Workshop ein. Dabei waren alle Teilprojekten, Innovationssystem der Stahlindustrie (C1), Messmodelle im Ingenieurbauwesen (C2), Massenphänomen Gewerbehallen (C3) und Stahl- und Metallleichtbau in der DDR (C4), vertreten. Zudem nahm Antonia Zöllner M.Sc. mit ihrem assoziierten Projekt Obertägige Bauwerke des Rammelsbergs teil.
Workshop Cluster B „Materialorientierte Betrachtungen am Sender Berus“
Kategorie: Veranstaltung, WorkshopVerfasst am: 30. November 2021
Die Mitglieder des Clusters B, bestehend aus den Teilprojekten „Glas und Glaskonstruktionen“ (B1), „Historische Betoninstandsetzungen“ (B2) und „Gealterte Hochmoderne in Stahlbeton“ (B3), trafen sich am Sender Berus in Überherrn (Saarland) zu einem zweitägigen Workshop. Einen Schwerpunkt bildete ein materialorientierter und denkmalpflegerischer Austausch – vor allem in Bezug auf Bauwerksdiagnosen und zerstörungsfreie Untersuchungsverfahren, auch mit direktem Bezug auf die Sendehalle und den Sendeturm. Im Anschluss an die Diskussion wurden direkt am Bauwerk praktisch Untersuchungen durchgeführt und sich über die verschiedenen Methoden von Bauwerks- und Schadensaufnahmen, sowie mögliche schonende Instandsetzungsmaßnahmen ausgetauscht.